ÜBER 1000 SCHULPAKETE

Wir möchten euch heute von einem ganz besonderen Event in den Dörfern berichten, bei dem wir als Organisation eingeladen wurden.
Das kambodschanische Schuljahr wurde Ende September abgeschlossen und die Schulen, mit denen wir zusammenarbeiten, haben uns dazu eingeladen, bei dieser Zeremonie dabei zu sein.

Bei so einer Schuljahresabschlussfeier werden immer alle Eltern und Verantwortlichen im Dorf wie z.B. Polizei, Bürgermeister und Gemeindevorstand eingeladen. Es werden besonders gute Schüler und Schülerinnen geehrt und die 6. Klasse wird verabschiedet, da sie zur Highschool in eine andere Schule gehen.

Wie schon im letzten Newsletter berichtet, wollten wir dafür gleich die Gelegenheit nutzen und die Schulkinder mit notwendigen Schulpaketen ausstatten.
In den Schulpaketen enthalten sind verschiedene Schreibhefte, Schreibutensilien (Stifte, Lineal, Radiergummi etc.), eine vorgeschriebene Schuluniform und ein Schulrucksack.

Da sich die meisten Familien in den Communities, in denen wir arbeiten, die Schulmaterialien nur schwer oder gar nicht leisten können, haben wir dafür extra Spenden gesammelt.

So konnten wir bei vier Schulabschlussfeiern dabei sein, diese mitgestalten und über 750 komplette Schulpakete und über 400 kleinere Pakete (ohne Uniform und Rucksack) an die Kinder verteilen.
Diese Materialien sind mitentscheidend für den schulischen Erfolg der Kinder und tragen dazu bei, dass sie gut ausgestattet in das neue Schuljahr starten können. Was für eine geniale Sache!

Das ist Dank all eurer Spenden möglich geworden und besonders durch SAM global, welche einen Großteil dazu beigetragen haben. Vielen herzlichen Dank! Wir sind noch immer überwältigt.

Bei den öffentlichen Events an den Schulen ging es auch recht förmlich zu. Wir mussten in den ersten Reihen vor den Eltern sitzen und jeder Verantwortliche hatte die Möglichkeit eine Rede zu halten. 

Was uns echt bewegt und erstaunt hat war, dass immer wenn die Lehrer über unsere Arbeit an ihrer Schule sprachen, sie ihren Dank sehr echt und wertschätzend zum Ausdruck gebracht haben. Die Lehrer baten uns weiter an ihren Schulen zu unterrichten, da sie die positive Veränderung an den Kindern sehen. “Please don’t stop to come!”

Auch andere Verantwortliche haben unsere Arbeit sehr gelobt. So wurden wir u.a. gefragt, ob wir nicht noch an anderen Schulen unterrichten, oder auch an die Highschools gehen könnten. 

An manchen Schulen, besonders in der Gegend mit den Ziegeleien, kamen Kinder zu uns, die schon eine Weile die Schule gestoppt hatten oder die noch nie in der Schule waren. Sie baten uns, ob sie sich nicht auch bei der Schule durch uns anmelden könnten. So konnten wir die Familien besuchen und in unser Programm mit aufnehmen, was echt wertvoll ist.

Denn genau hier kann es einen so großen Unterschied für diese Kinder machen - ob sie nicht zur Schule gehen können und so all den Gefahren von Ausbeutung ausgesetzt sind, oder ob sie mit einer ausreichenden Bildung ihre eigene Zukunft mitbestimmen können.  

Doch es braucht sehr oft eine gesunde Kombination aus beidem: Eigenverantwortlichkeit und Eigeninitiative hilfsbedürftiger Menschen auf der einen Seite und notwendige Hilfeleistungen auf der anderen Seite, ohne die eine Entwicklung oder Verbesserung nur sehr schwer möglich wäre.

Mit den Schulpaketen ist es letztendlich wie mit einem Samen. Wenn man ihn richtig einpflanzt und versorgt, kann eine gute Frucht daraus entstehen. Durch unsere intensive Zusammenarbeit mit den Schulen und einzelnen Familien kann unser Team die Kinder und Familien unterstützen, diese Eigenverantwortung wahrzunehmen und wachsen zu lassen.

So drückte es auch eine der Mütter aus:  

“Ich bin so dankbar, dass Ihre Organisation gekommen ist, um uns zu unterstützen.

Danke, dass Sie den Kindern Bildung geben und nicht nur die Schulpakete.

Das ist eine große Hilfe für mich und meine Familie.“

An manchen Orten ist das Potential dafür größer und an anderen Orten sind die Nöte so groß, dass es mehr Unterstützung braucht.

Besonders die Ziegelfabriken sind so ein Ort.
Hier gibt es überdurchschnittlich viele Kinder, die nicht oder nur sehr unregelmäßig zur Schule gehen.

Die 2 Hauptgründe dafür sind, dass sich die wenigsten Familien die Schulmaterialien leisten können und zum anderen, dass einige Kinder die Eltern bei der Arbeit in der Ziegelei unterstützen müssen, damit sie genug zum Leben haben. Wobei man an diesem Ort nicht wirklich von Leben reden kann.
Die Lebensbedingungen dort sind sehr schwierig und die Arbeitsbedingungen alles andere als gut.

Fast alle Familien arbeiten dort unter Schuldknechtschaft. Das heißt, dass sie Geld vom Fabrikbesitzer geliehen haben, da sie nicht genügend verdienen.
Diese Schulden werden allerdings durch hohe Zinsen immer größer, sodass die Familie gezwungen ist, mehr zu arbeiten. Dadurch kommt es besonders hier zu Kinderarbeit, damit die Eltern die Schulden abbezahlen können.

An diesen Orten ist eine intensivere Unterstützung von unserer Seite erforderlich. Dabei müssen wir jedoch weise und umsichtig vorgehen, wenn wir in diesen Fabriken tätig sind. Es ist schon ein Wunder, dass wir überhaupt Zugang erhalten haben.

Wir hoffen, dass wir mit Geduld und den richtigen Maßnahmen zu positiven Veränderungen in den Ziegeleien beitragen können. Bitte betet, dass uns Gott Weisheit für unsere Arbeit gibt und wir die richtigen Schritte unternehmen, um sowohl Kinder als auch Erwachsene nachhaltig zu unterstützen.

Bei den Schul-Events hat uns an einer Schule besonders ein Theaterstück der Schüler und Schülerinnen überrascht und bewegt. Dies wurde vor der Lehrerschaft und den Eltern aufgeführt.  

In der Geschichte ging es um eine Familie, in der der Vater trinkt, die Mutter schlägt und das knappe Geld für Alkohol ausgibt. Dadurch kann das Kind nicht zur Schule gehen. Das Kind berichtet dem Lehrer von der Situation, und dieser versucht zu helfen. Gemeinsam mit dem Bürgermeister sprechen sie mit dem Vater, und letztendlich findet alles ein gutes Ende.

Das Erstaunliche an diesem Theaterstück war, dass die Kinder ihren Eltern vorgespielt haben, was sie teilweise zu Hause selbst erleben.

Zudem ist es in einer Schamkultur, wie in Kambodscha, äußerst selten, dass solche Themen überhaupt angesprochen werden. Anhand der Reaktionen der Eltern hat man auch das Erstaunen gesehen.

Wir fanden das so stark von den Kindern und den Lehrern, die den Kindern diese Bühne gegeben haben!

Wir sind dankbar für jede Zusammenarbeit in den Dörfern. Besonders an den Schulen sehen wir schon Veränderungen und das schenkt Hoffnung - Hoffnung, dass mehr und mehr Menschen frei von Not, Zwang und Leid leben können.

Wir wünschen uns auch von Herzen, dass die Menschen Hoffnung und Liebe durch Jesus erfahren dürfen und ihm ganz praktisch begegnen. Bitte bete gern mit uns, dass Gott den Menschen begegnet.

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Katharina Döhler
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